Mit viel Einsatz schwierigen Weg gemeistert

Für 7 Millionen Euro komplett sanierte Oelsnitzer Mittelschule übergeben - Rasches Handeln bringt Fördermittel aus Ganztagsschulprogramm

Oelsnitz. Die für 7 Millionen Euro zur Ganztagsschule um- und ausgebaute Mittelschule Oelsnitz ist gestern nach zweieinhalb Jahren Bauzeit übergeben worden. Bei der Feier in der Aula des 120-jährigen Schulgebäudes gab es zugleich viel Lob für den von Schülern, Lehrern und Eltern gemeisterten schwierigen Weg der vergangenen Jahre und die Umsetzung der seit 2003 erarbeiteten Ganztags-Angebote. In den vergangenen vier Jahren sei eine Schule entstanden mit „weit überdurchschnittlichen materiellen Verhältnissen" und „ausgezeichnetem Schulungskonzept", die „geradezu einzigartig im Amtsbereich" sei, so der Leiter der Sächsischen Bildungsagentur Zwickau, Walter Kämpfer.


Dass die Schule mit Leben erfüllt wird, wie es Landkreis-Dezernent Helmut Meißner in einem Grußwort wünschte, unterstrich auch die Feier. Deren erste halbe Stunde gehörte nicht den offiziellen Reden, sondern den Mittelschülern. Die Bläserklassen 6a, 8a und 9a stellten sich ebenso vor wie der Schulchor, die Boxerklasse 5a und die Cheerleader-Klasse 5c. Schulleiter Klaus Pletz ließ danach vor allem Bilder sprechen, was sich seit 2003 in der Schule ereignete und wie der alltägliche Unterricht trotz vieler Belastungen weiterging. „Wie soll das gehen?", wiederholte Pletz die Frage, die sich viele stellten, als klar wurde, dass der Bau bei laufendem Schulbetrieb stattfinden würde. „Und es ging wunderbar", gab er die Antwort. Fassade und Dach wurden saniert, die Innenausstattung erneuert, 34 Klassenräume erhielten ein neues Ambiente. Fachkabinette für Hauswirtschaft, Werken, Biologie, Chemie und Physik entstanden, ein Sprachlabor, ein Rondell aus verglastem Metall-Leichtbau im Innenhof mit Platz für die Schülerfirma zur Pausenversorgung, Bibliothek und Internet-Ecken. Die Turnhalle wurde ausgebaut, die Aula saniert und ein behindertengerechter Aufzug eingebaut. Während dieser Zeit wurden Projekte wie „Klassenmusi zieren" aufgebaut oder das 120-jährige Bestehen der Schule gefeiert.

Oberbürgermeisterin Eva-Maria Möbius (CDU) erinnerte, wie auch Elternsprecher André Morgner, wie sich 2003 zwei Mittelschulen in einem Haus (Pestalozzi- und Paul-Apitzsch-Schule) unter dem Druck von immer weniger Schülern zusammenraufen mussten. Dafür dankte Möbius auch Morgners Vorgängerin Karin Ranacher und Walter Kämpfer der stellvertretenden Direktorin Carla Penzel. Ohne die Fusion wäre die Schule nicht ins Ganztagsschulprogramm gerutscht, und ohne rasches Handeln hätte nicht im September 2004 Regierungspräsident Karl Noltze den Scheck für die Schulsanierung vorbeigebracht, erinnerte Möbius. Sie konnte verkünden, dass das Regierungspräsidium jetzt auch die Fördermittel für den Bau der Außenanlagen der Schule 2008 bewilligt hat.

Beim Schulbau stammen 75 Prozent der Gesamtkosten aus Fördermitteln, 25 Prozent brachte die Stadt Oelsnitz als Schulträger auf. Als einzige Schule im Regierungsbezirk hielt Oelsnitz die Sanierungskosten ein und sparte 200.000 Euro gegenüber den Plänen ein. Am Bau waren 52 Firmen vorwiegend aus dem Vogtland unter der Projektsteuerung des Oelsnitzer Ingenieurs Klaus Knüpfer beteiligt.