Musikalische Sterne funkeln

Das Adventskonzert mit Gunter Emmerlich lockte viel Publikum in die Jakobikirche. Erwartungsvoll lauschten Jung und Alt weihnachtlichen Weisen - internationalen Volksliedern, klassischer Musik und Spirituals.


Oelsnitz - Der tiefe Bass des Dresdners, der warmgetönte Sopran von Nicole Umbreit und die versierten Instrumentallsten Sabina Herzog (Cello), Matthias Suschke (Orgel/Klavier) und Johann Plietzsch, der mit seiner Trompete festlich strahlend herausklang, vermittelten ein schönes Hörerlebnis. 

Emmerich erreichte unglaublich tiefe Noten, Umbreits Stimme entfaltete sich bei Stücken wie dem „Abendsegen" und „O heilige Nacht" wunderbar in der Höhe.
Der Frauenchor des Handwerks unter Leitung von Monika Borza genoss den besonderen Auftritt, auf den sich die Sängerinnen gründlich vorbereitet hatten.

Alle gemeinsam gestalteten den prächtigen Auftakt mit der Liedvertonung „Tochter Zion" von Georg Friedrich Händel. Der Frauenchor trug zwei große Konzert-Abschnitte und wurde dabei von jungen Stimmen aus der Oberschule Oelsnitz und  Kirchenmusikdirektor Ronald Gruschwitz unterstützt. Solisten und Chor vereinigten sich dann wieder zum Finale - unter anderem dem bekannten Spiritual „Marys Boy Child“. Das Publikum nahm es mit herzlichem, lang anhaltendem Beifall auf.

Mit Charme und Humor, mit einer Stimme, die große Resonanz hat, führte Emmerrich durch das Programm, rezitierte besinnliche Texte und gab dem Unbehagen vor der Überfülle Ausdruck.

„Es scheint, als ob die Menschen das christliche Fest zum Jahrmarkt gemacht haben", mahnte der Künstler den „Sinn der stillen Nacht" zu bedenken.

Ein Zuviel an Terminen hatte Emmerlich 2014 eine gesundheitliche Krise mit nachfolgender Herzoperation beschert. Daran erinnerte er mit seiner Erzählung „Reha im Advent". Der 72-Jährige ist nach wie vor rege auf Tour, zählt rund 200 Auftritte im Jahr, erzählte er unserer Zeitung. Im Jubiläumsjahr der Reformation ist Emmerlich für die Stadtkirche von Wittenberg Schirmherr der Generalsanierung.